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Was der Cerro Torre mit Südtirol zu tun hat und warum das keiner weiß | the pukkanakka project

Was der Cerro Torre mit Südtirol zu tun hat und warum das keiner weiß

27. Januar 2016

Die klassischen Routen von El Chaltén aus sind die Wanderungen zum Mirador Cerro Torre und zum Fitz Roy. Wir wollten eigentlich nur eine große Runde machen und am selben Tag beides machen. Der Parkranger im Nationalparkzentrum rät aber dringend davon ab, deshalb teilen wir es auf. Wir wollen morgens früh los, wie wir das eben aus Südtirol gewöhnt sind, aber das ist in Argentinien gar nicht so einfach. Wir wollen uns beim Bäcker Frühstück und Proviant holen, aber vor halb 8 passiert hier mal gar nichts. Und auch dann bitte kein Stress. Mit den gefühlt besten Empanadas Argentiniens im Gepäck gehen wir los, diesem sagenumwobenen Berg entgegen.

Der Cerro Torre wird auch der „unmögliche Berg“ genannt. Cesare Maestri und Toni Egger waren 1959 die ersten, die den Berggipfel bestiegen, oder es jedenfalls behauptet haben- ob sie wirklich am Gipfel waren, ist bis heute umstritten und zählt zu einer der größten Legenden des Alpinismus. Egger verunglückte beim Abstieg tödlich, und riss die Kamera mit dem Gipfelfoto mit in die Tiefe. Maestri konnte also, unten angekommen, keinen Beweis dafür vorweisen, dass er und sein Seilkumpane tatsächlich diesen Berggipfel bezwungen hatten. Auf diese angezweifelte Erstbesteigung folgten weitere Versuche, und auch Maestri bestieg- um seine Ehre zu verteidigen-, nochmal auf den Gipfel. Als offizielle Erstbesteigung gilt heute übrigens jene vom 13. Januar 1974 durch Daniele Chiappa, Mario Conti, Casimiro Ferrari, Pino Negri, die endlich ein Gipfelbild als Beweis hatten.

Reinhold Messner , -unser berühmtester Extremalpinist und einer der wenigen, die es wahrscheinlich wirklich einschätzen können-, glaubte übrigens nie daran, dass die Besteigung 1959 mit dem Equipment der Seilschaft überhaupt möglich war. Aber das ist nicht die einzige Verbindung zu Südtirol: Die Berge neben dem Cerro Torre heißen Egger und Standhart. Egger ist ja ein sehr häufiger Name bei uns, und so habe ich mal ganz oberflächlich geschaut wo dieser Egger her ist. Ich dachte, wahrscheinlich ein Tiroler, weil ja überall steht ein Trientner (Maestri) und ein Österreicher haben diesen Berg erstbestiegen. Und was für eine Überraschung: Effektiv kommt Egger aus Siebeneich/Terlan.

Und wenn wir schon dabei sind: Im Film „Schrei aus Stein“ von Werner Herzog aus dem Jahr 1991 wird die umstrittene Erstbesteigung aufgegriffen. Die Stars: Vittorio Mezzogiorno und Donald Sutherland auch – guess who: Hans Kammerlander!!

David Lama hat die Kompressorroute 2012 übrigens geschafft- und zwar by fair means! Wie dramatisch diese Besteigung ist, wird dokumentiert im Film: „Cerro Torre- Nicht den Hauch einer Chance“ (Regie: Peter Dirnhofer)

Unsere Wanderung zum Cerro Torre ist zwar nicht so dramatisch, aber wirklich sehr schön. Es geht etwa 4 Stunden zum Mirador Cerro Torre, durch Wald, über Flüsse, Moorgebiete und an wunderschön gelegenen Campingplätzen vorbei. Wir sehen den Berg schon die ganze Zeit, und er versteckt sich in den Wolken. Dort angekommen machen wir erstmal Empanada-Picknick und suchen uns ein windschattiges Platzl, und schauen etwa zwei Stunden auf diesen Berg. „Da, schau, es tut sich was! Ach nein, doch nicht.“ Er will sich nicht zeigen. Kurz ein Schatten, dann wieder Wolken. Als wir zusammenpacken, dann plötzlich taucht er auf und zeigt sich kurz, wirklich nur ganz kurz. Dass sich um diesen Berg Legenden ranken, ist kein Wunder.

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